Der nächste Schritt wird
ausprobiert, tasten, vorsichtig, nicht
sicher, ob er gelingt. Doch dann findet
der Fuß Halt. Geschafft! Gerade das
Ungewisse reizt die Kinder. |
Klettern an, im und auf dem
Weidenhaus ist jedes Mal eine neue
Herausforderung. Vielleicht oder ganz
bestimmt ist die Hose am Ende eines
tollen Spieltages nicht mehr sauber, aber
was macht das? Dafür hat das Kind andere
Erfahrungen gesammelt. |
N. Schäfer: „Wir wollen,
dass neben diesen körperlichen
Erlebnissen auch ganzheitlich an die
Entwicklung des Kindes gedacht wird. D.h.
dass sie Erfahrungen machen können,
Sinneserfahrungen unterschiedlichster
Art, Risiko, Gefahren erleben können,
Feuer erleben können, all die Dinge
erleben können, die sie später brauchen
für ihre Persönlichkeitsentwicklung.“
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In zwei Erfurter
Kindertagesstätten entstanden naturnahe
Spielräume. Aus plattengepflasterten
Wegen wurden Hügel, Bachläufe und
Matschflächen. Plätze zum Toben und zum
Höhlenbauen. Eine Spiellandschaft, die
sich jeden Tag verändert und sich auch
verändern lässt. |
Wasser und Erde, in ihrer
Verbindung das beliebteste Spielzeug der
Kinder. Hier können sie ihrer Phantasie
freien Lauf lassen. Und sie lernen auch
die Kreisläufe in der Natur kennen. |
Kindergärtnerin: „Wenn es
geregnet hat, können die Kinder die
Zisterne benutzen und können dann hier
sich Matschburgen und sonstiges bauen und
merken halt auch, dass, wenn es lange
nicht geregnet hat, dass es leer ist,
dass kein Wasser mehr da ist.“ |
Immer wieder faszinierend,
mit jemandem zu sprechen, den man nicht
sieht. Oder sich auszuprobieren, die
Grenzen erfahren und Stück für Stück
weiter hinausschieben. Naturnahe
Spielräume sind nicht gefährlicher als
andere. |
Die Kinder erkennen schnell,
dass die Treppe nicht genormt ist, der
Weg uneben. Sie sind auf mögliche
Gefahren eingestellt. |
N. Schäfer: „Es ist
wichtig für Kinder, dass sie lernen, mit
Gefahren umzugehen. Wir müssen ihnen ein
Gelände bieten, wo sie sich immer wieder
neue Herausforderungen aussuchen können
und daran reifen können. Und so kommen
sie irgendwann mal zu einem Punkt, dass
sie mit größeren Gefahren auch umgehen
können.“ |
Damit naturnahe Spielplätze
kein Kindertraum bleiben müssen, dafür
sorgt der Landschaftsarchitekt auf einer
Tagung in Erfurt. |
Nicht die saubere Hose,
sondern bewegungsfrohe Kinder sollten den
Eltern wichtig sein. Dann entstehen auch
Spielplätze, die die Kinder wirklich
wollen. Noch zu oft werden Spielplätze
von der Stange gebaut. Eckig und
ordentlich, eben und kalt. Fast
vegetationslos und ohne
Rückzugsmöglichkeiten. Immer die selben
Geräte, an denen man immer nur dasselbe
machen kann: buddeln, schaukeln,
rutschen. |
Übrigens, teurer als ein
herkömmlicher ist ein naturnaher
Spielplatz nicht. Naturbaustoffe und
Altmaterialien sind preiswert, Eltern und
Kinder helfen gern mit beim Bauen. Der
Nebeneffekt: Sie achten auch mehr darauf,
dass er lange erhalten bleibt. |
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